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Pankow ist toll. Das ist Fakt. Gegen diesen grünen Bezirk im Norden kann nun wirklich niemand etwas sagen. Meine Eltern haben ja eine Datsche in Rosenthal im Norden von Pankow, daher war ich hier schon häufig unterwegs. Umso mehr war ich gespannt, was es so zu entdecken gibt.

Ich fuhr mit der U-Bahn zum Bahnhof Vinetastraße. Für mich irgendwie das Tor zu Pankow. An der Mühlen-/Tiroler Straße befindet sich seit gefühlt tausend Jahren der Modesalon. Ein Laden für Damenoberbekleidung. Fast schon eine Institution. Herrlich!

Radtour Berlin Pankow

In der Maximilianstraße fuhr ich nach links durch beschauliche Wohngebiete. In der Heynstraße gibt es rechts und links noch schöne Hinterhöfe. Immer geradeaus. Kurz vor der Breite Straße befindet sich rechts die Alte Mälzerei. Dieses alte Fabrikgebäude beherbergt heute – natürlich – Wohnungen, sieht aber dennoch einmalig aus, mit den kleinen Türmchen fast wie eine Burg.

An der Breite Straße habe ich noch kurz das Rathaus bewundert. Immer wieder schön. Weiter ging es über die Wollankstraße. Hier ist Berlin irgendwie stehen geblieben. Unsanierte Gebäude, urige Läden und alte Hinterhöfe. Doch noch nicht alles gentrifiziert in Pankow.

Ich fuhr Richtung Bürgerpark. An der Südseite befindet sich ein Tiergehege – das war mir neu. Da musste ich glatt einen Schlenker fahren und gucken gehen. Mehrere Ziegen dümpelten hier fröhlich vor sich hin.

Ein Stück durch den Park fuhr ich über den Heinrich-Mann-Platz in eine beschauliche (ja das ist mein Lieblingswort) Einfamilienhaussiedlung mit Häusern aus den 70ern.

Radtour Berlin Pankow

Weiter ging es zum Naturpark Schönholzer Heide – Ein naturbelassenes Waldgebiet mitten in Pankow. Am Ende befindet sich ein sowjetisches Ehrenmal (fast so ähnlich wie in Treptow). Hier bin ich schon hunderte Male vorbeigefahren, nun habe ich endlich mal angehalten.

Ich fuhr weiter durch die Einfamilienhaussiedlungen Richtung Pastor-Niemöller-Platz. Schon toll, dass hier viele im Eigenheim unweit vom S Pankow wohnen.

Über die Grabbeallee radelte ich zum berühmt berüchtigten Majakowskiring. Bis zu ihrem Umzug in die Waldsiedlung Wandlitz wohnten hier zahlreiche Mitglieder der DDR-Regierung (u.a. Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck und Erich Honecker). Der Majakowskiring galt zu der Zeit auch als Synonym für die DDR-Regierung. Udo Lindenbergs Lied „Sonderzug nach Pankow“ bezog sich auch auf diesen Zusammenhang. Die am Majakowskiring wohnenden Regierungsvertreter wurden durch eine Mauer von der Außenwelt abgeschirmt. Auch heute stehen hier teilweise noch tolle Häuser in DDR Architektur.

Radtour Berlin Pankow

Unweit von hier befindet sich dann auch das Schloss Schönhausen. Bis 1964 der Amtssitz von Walter Ulbricht. Danach wurde es zu einem Gästehaus umgebaut und es logierten hier hochrangige Staatsgäste wie Breshnew, Castro und Gorbatschow.

Ich fuhr weiter durch Niederschönhausen zum schönen Gethsemane Friedhof. Ich stieg ab und spazierte ein wenig über den Friedhof. Über die Dietzgenstraße ging es weiter zum Botanischen Volkspark Pankow samt Sonnenblumenfeld und Wildtiergehege. Den Botanischen Garten in Zehlendorf kennt ja jeder, aber dieses Kleinod hier nur die wenigsten. Ich ließ mein Fahrrad stehen und spazierte über das Gelände.

Einen Schlenker über Französisch Buchholz und ich fuhr wieder Richtung Rathaus Pankow. Alles in allem wieder sehr beschaulich hier. An der Berliner Straße fuhr ich einen Schlenker über die Schulstraße zur Florastraße. Hier befindet sich nämlich mein Lieblingscafé in Pankow, das „Wo der Bär den Honig holt“ (samstags geschlossen). Ihr solltet Melli und Roland unbedingt einen Besuch abstatten. Das Sandwich mit Ziegenkäse und Apfel oder die selbstgemachten Kuchen (Blaubeer-Cheesecake!!!) sind ein Gedicht.

Gastro-Tipp: Wo der Bär den Honig holt, Florastraße 37, 13187 Berlin, 030 40049465. Auf der Facebook-Seite veröffentlichen die beiden ihre Wochenkarte.

Noch einen Schlenker über die Neumannstraße, dann radelte es zurück zur Vinetastraße.

 

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