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Gestern habe ich mich bei den ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen schon früh aufs Fahrrad geschwungen und mich auf in Richtung Schöneberg gemacht. So richtige Vorstellungen hatte ich nicht. Was gibt es so zu sehen? Wo muss ich hin? Ich hatte vorher ein wenig im Internet recherchiert, z.B. auf qiez oder berlin.de. Ich habe dann wie immer mit komoot meine Tour geplant und los ging’s.

Erstmal mit der U2 zum Gleisdreieck. Steigt (vom Alex kommend) hinten aus, es gibt auch einen Aufzug. Hier kommt ihr Schönewalder/Luckenwalder Straße raus. Fahrt die Luckenwalder Straße entlang zum Tempelhofer Ufer mit dem Technikmuseum. Am Museum rechts, hinter der Fußgängerbrücke rechts in einen Fußweg rein. Hier geht es auf das Gelände vom Park am Gleisdreieck. Der Park ist wirklich toll – vor allem die Verbindung zwischen den alten Gleisanlagen und der Natur. fahrt erstmal geradeaus und mit einem kleinen Schlenker geht es auf die Yorckstraße.

Die alten Gleisanlagen der Yorckstraße kennen viele sicher als Autofahrer. Jedes Mal hoffe ich, dass die Trassen halten. Richtig vertrauenswürdig sehen die nämlich nicht aus 🙂

Hinter dem S-Bhf Yorckstraße geht es links in die Mansteinstraße. Am Ende an der Großgörschenstraße gibt es samstags immer einen Wochenmarkt. Dann nach links unter einer Unterführung durch.

Dahinter rechts lohnt sich ein Abstecher auf den Alten St.-Matthäus-Friedhof. Besonders beeindruckend waren die riesigen Gräber an den angrenzenden Häusern auf der Westseite sowie die monumentale Grabstätte der Familie Hansemann mit Säulengang, Atrium und Mausoleum. Über 50 Ehrengräber bedeutender Persönlichkeiten befinden sich auf dem Friedhof, darunter die Ruhestätten der Gebrüder Grimm, des Arztes Rudolf Virchow und Rio Reiser sowie ein Gedenkstein des Widerstandkämpfers Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Auf der Südseite gibt es eine Tür. Bei meinem Besuch war sie verschlossen, daher musste ich außen herumfahren.

Von der Monumentenstraße geht es dann über die Langenscheidtbrücke links in die Crellestraße. Eine schöne Kiezstraße, die meine Zusammenfassung gut vereint: Die architektonischen Hits der 20er, 70er und das „Beste“ von heute, dazwischen traumhafte Plätze und Kieze. Toll ist die Fußgängerzone an der Kreuzung Ecke Helmstraße.

Weiter geradeaus auf den Kaiser-Wilhelm-Platz – nicht schön, aber gehört eben dazu 😉 Dann nach links in die Kolonnenstraße, über die Julius-Leber-Brücke und dann gleich rechts in die Cheruskerstraße und wenig später durch den gleichnamigen Park. Hier sieht man dann schön das Gasometer, welches man auf der Tour noch das ein oder andere Mal zwischen den Häuserschluchten erhaschen kann.

Dann über die Torgauer Straße in die Leberstraße. Auf der Hälfte rechts auf den Gustav-Müller-Platz mit der schönen Königin-Luise-Gedächtniskirche. Und wieder zurück über die Gustav-Müller-Straße. Hier hat man zwischen den Häusern auch wieder einen schönen Blick aufs Gasometer.

Zurück auf der Torgauer Straße geht es über den S-Bhf. Südkreuz und den Hans-Baluschek-Park in den traumhaften Natur-Park Schöneberger Südgelände. Achtung: Der nördliche Eingang ist nur über einen Fußgängerüberweg mit Treppen zu erreichen. Aber es lohnt sich. Der Natur-Park macht seinem Namen alle Ehre – er ist wunderbar ursprünglich. Ich war fast alleine dort. Der Eintritt beträgt 1€. Die Wege sind zu anfangs leider etwas holprig für Radfahrer, aber die schöne Umgebung entschädigt für alles 🙂

Am südlichen Ende geht es wieder raus und nach links auf den Prellerweg zum Lindenhofweiher. Der Abstecher lohnt sich. Von außen nicht einzusehen, gelangt man auf einen wunderschönen Weiher umgeben von schönen Wohnhäusern. Fast wie aus einem Brandenburger Dorf entsprungen. Nur das Hochhaus will irgendwie nicht so richtig in die Umgebung passen. Man kann den Weiher einmal umfahren. Auf der Nordseite gibt es ein süßes Café.

Weiter geht es zurück auf dem Prellerweg. Wer möchte kann hinter der Unterführung links in die Sembritzkistraße zum Insulaner. Oben auf dem Berg mit Sternwarte hat man einen schönen Ausblick. Für mich war es jedoch ein bisschen zu steil und ich zu faul zum Schieben 😉

Also weiter auf dem Prellerweg und hinter der Kleingartenanlage rechts in den Riemenschneiderweg. Hier stehen eine ganze Reihe 70er Jahre Arbeiterwohnungen. Nicht sonderlich schön, aber doch irgendwie toll. Zwischen Overbeck- und Brügggemannstraße kann man links einen Blick auf einen schönen Innenhof erhaschen. Ein Schlenker lohnt sich – es ist ganz süß angelegt. Immer entlang des Riemenschneiderweges bis zum Grazer Platz mit der Nathanaelkirche.

Dann über den Grazer Damm, den Vorarlberger Damm, die Rubens- und die Baumeisterstraße in die Ceciliengärten. Ich sage nur: WOW!

Eine abgeschlossene Wohnsiedlung mit wunderschönen Jugendstilhäusern und einem kleinen Park samt Springbrunnen in der Mitte. Gerade jetzt blühten die Kirschbäume herrlich rosa. Toll toll toll!

Jetzt geht es weiter über den Innsbrucker Platz und der Hauptstraße zur Hewaldstraße. Auch hier stehen tolle Gründerzeitbauten. Weiter geradeaus geht es zum Rudolph-Wilde-Platz mit dem schönen angrenzenden Rathaus Schöneberg. Da genau hier die Grenze zu Wilmersdorf verläuft, bin ich nicht durch den Park gefahren, um ihn mir für meine Wilmersdorf Tour aufzuheben 😉 Vor dem Rathaus Schöneberg hielt Präsident John F. Kennedy seine berühmte Rede mit den Worten „Ich bin ein Berliner“.

Gegenüber des Rathauses geht es in die Belziger Straße bis zur Akazienstraße. Der Mittelpunkt des gleichnamigen Kiezes. Bei dem herrlichen Wetter saßen alle draußen in den zahlreichen Cafés. Es erinnert ein wenig an die Bergmannstraße. An der Ecke Apostel-Paulus-Straße steht die gleichnamige und wunderschöne Kirche.

Radtour durch Schöneberg führt dann weiter über Bayrischen und Prager Platz zum Viktoria-Luise-Platz. Wohl definitiv eines der Highlights der Radtour. Ein bezaubernder Platz mit schönen Altbauten, einem Springbrunnen in der Mitte, zahlreichen Café und Restaurants und vielen Rasenflächen.

Über die Kurfürstenstraße mit dem Wittenbergplatz geht es noch zu einem kleinen Abstecher zum Lützowufer. Über den Lützowplatz geht es weiter zum Nollendorfplatz. Ebenfalls eines der schönen Kieze in Schöneberg. Hinter der Bülowstraße dann gleich links in die Nollendorfstraße (Fußgängerzone). Hier mischt sich dann wieder Altbau mit 70er Jahre Trashbauten – aber eben auch das ist Berlin. Stilmix pur. Über die Winterfeldtstraße geht es weiter durch den Nollendorfkiez. Über die Barbarossestraße zum Kleistpark.

Nördlich davon befindet sich die Pallasstraße mit dem wohl berühmtesten Wohngebäude Berlins. Die unzähligen Satelitenschüsseln und die doch eher triste Häuserfassade sprechen Bände.

Zum Ende der Radtour durch Schöneberg geht es nochmal auf den anderen Teil vom Park am Gleisdreieck sowie zu den Höfen in der Potsdamer Straße. Zurück geht es dann wieder über den U-Bhf Gleisdreieck.

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