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An einem wunderbaren Herbst-Sonntag hab ich mich auf zu einer Radtour durch Tempelhof gemacht. Die Sonne schien und das Herbstlaub sah einfach wunderbar aus.
Los geht es am Columbiadamm. Nicht schön, gehört aber eben zu Tempelhof dazu. Immer geradewegs zum Platz der Luftbrücke. Dieser Platz ist irgendwie schrecklich aufgrund des Verkehrsknotens und irgendwie toll zugleich aufgrund der einzigartigen Architektur. Auf der Ostseite befindet sich das ehemalige Abfertigungsgebäude des Flughafen Tempelhofs sowie das Verwaltungsgebäude. Im Südwesten befinden sich Wohn- und Geschäftshäuser. Mit dem Namen des Platzes wird an die Berliner Luftbrücke von 1948/1949 erinnert. Dazu auch das 1951 errichtete Luftbrückendenkmal (auch „Hungerharke“ genannt).
Hier geht es links auf den Tempelhofer Damm – das Nadelöhr zur Autobahn. Aber nur kurz, denn am Wolffring geht es rechts rein in die Gartenstadt Tempelhof, besser bekannt als das Fliegerviertel. Und hier ist man in einer anderen Welt. Eben noch Verkehr und Lärm, jetzt Einfamilienhäuser mit großen Gartengrundstücken. Die Straßen sind alle nach Piloten des Ersten Weltkriegs benannt. Dieses Viertel wurde in den 20er Jahren errichtet. Man wollte den Mietskasernen in Neukölln und Kreuzberg eine aufgelockerte und mit Gärten durchsetzte Bauweise entgegensetzen. Eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Verrückt schön.
Ein Schlenker zur Rundkirche der Ev. Paulus-Kirchengemeinde lohnt. Eine Rundkirche sieht man nicht aller Tage, dazu der Kynastteich davor. Idylle pur. Weiter bis zum Loewenhardtdamm, hier rechts. An der Generel-Pape-Straße scharf links und dann gleich links in die Kleingartenkolonie rein. Hier befindet sich auch zugleich das Geschichtsquartier Südkreuz. Verschiedene Punkte erinnern hier an den Militärstandort General-Pape-Straße. Wo heute der Weg zwischen idyllischen Kleingärten verläuft, sollte nach dem Willen Hitlers und seines Architekten Albert Speer ein riesiger Triumphbogen stehen: 170 Meter breit und fast 120 Meter hoch. Ein Schild erinnert daran. Am Schild links.
Über den Alfred-Lion-Steg mit Blick auf den Bahnhof Südkreuz geht es auf einem Fahrradweg entlang der Schiene nach Süden. Vor dem Bahnhof habe ich mich kurz verfahren, der Weg führt aber tatsächlich durch den Bahnhof. Also absteigen und schieben bitte. Noch ein Stück weiter und dann auf den Sachsendamm. An der Alboinstraße dann rechts.
Hier bin ich dann in der Eresburgstraße einen Schlenker gefahren, da die Häuser so schön aussahen. Der Alboinplatz mit dem Stier, der über dem kleinen See thront, ist sehr schön. Die Gebäude drum herum ebenfalls.
Über die Eythstraße geht es auf den gleichnamigen Friedhof. Wer mich kennt, weiß, dass ich an keinen Friedhof vorbei kann. Mit dem Herbstlaub und der tiefstehenden Sonne ergab sich hier nochmal ein ganz besonderer Charme. Inmitten des Friedhofes befindet sich auch ein kleiner See. Das habe ich auch noch nicht gesehen. An der Ostseite geht es wieder raus.
Dann weiter südlich zur Marienhöhe. Der Name ist Programm, es ist ganz schön steil. Die Häuser am Marienhöher Weg sind dafür aber wirklich schön. Weiter Richtung Teltowkanal. Am Wulfila-Ufer lässt es sich wunderbar fahren.
Über den Tempelhofer Damm fuhr ich zur Wenckabeachstraße und weiter zum Franckepark. Und da ein Schild „In diesem Parkteil wegen des Tiergeheges Hundesverbot“. Huch ein Tiergehege? Und siehe da: Rehe mitten in Tempelhof. Darunter auch ein Albino. Berlin überrascht mal wieder. Am Ende des Franckeparks geht es weiter zum Alten Park mit dem Klarensee und der angrenzen alten Dorfkirche von Tempelhof. Es ist verrückt. Man könnte meinen, man ist irgendwo in Brandenburg, aber doch nicht mitten in Berlin.
Ein Abstecher zurück zum Tempelhofer Damm, hinterm S Bahnhof dann links in die Hoeppnerstraße. Zurück ins Fliegerviertel. Hier habe ich mich dann durch die Gartenstadt geschlängelt. Wirklich sehr idyllisch. Tolle alte Häuser und eine Ruhe. Das erinnert mich sehr an die Gartenstadt Staaken.
Wieder über den Tempelhofer Damm geht es dann als krönenden Abschluss auf das Tempelhofer Feld. Ich liebe das Tempelhofer Feld, diese Weite, die Ruhe. Es ist einmalig. Und übrigens die größte innerstädtische Freifläche der Welt. Familien, Radfahrer, Skater, Kiteboarder uvm. Es ist wunderbar zum Leute beobachten, aber auch wieder so groß, dass man da gut seine Ruhe haben kann. Dazu immer auch noch der traumhafte Sonnenuntergang. Und die Größe ist wirklich Wahnsinn. Ich denke, mit dem Fahrrad fährt man gemütlich etwa 30 Minuten rum. Lasst euch hier ein bisschen Treiben…
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Bernhard
Der schönste Teil Tempelhofs befindet sich südlich des Teltowkanals. Die Ortsteile Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade waren lange Zeit sehr ländlich. Es gibt aber auch heute noch dort sehr idyllische Plätze. Einfach mal nachschauen!
Tine
Danke, Bernhard, für die Tipps. Die stehen auch noch auf meiner Liste!
Pingback: Radtour von Tempelhof nach Grunewald | Unterwegs in Berlin