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Wilmersdorf war wieder einmal einer der Bezirke, von denen ich so gar keine Vorstellung hatte. Und ich wurde auf unterschiedlichste Weisen überrascht.
Los geht es am S-Bahnhof Zoologischer Garten Richtung Süden auf der Joachimsthaler Chaussee. Den Kudamm wollte ich eher meiden, da er als Radfahrer ein Graus ist. An der Lietzenburger Straße dann links. Hier befinden sich nahe des Kudamms eher weniger schöne 60er Jahre Mehrfamilienhäuser. Der erste Eindruck von Wilmersdorf war weniger schön. Ich sollte aber noch überrascht werden.
An der Ansbacher Straße dann rechts. Ich wollte hier erst geradeaus fahren, sah in der Fugger Straße dann aber schöne Bauten, dass ich mir einen Schlenker genehmigte. An der Welser Straße dann rechts, hier ging es geradewegs zu auf den Viktoria-Luise-Platz. In selbigen hatte ich mich ja bereits auf meiner Radtour durch Schöneberg verliebt. Es war schön, hier wieder entlang zu fahren und sich dann in einer Gegend doch schon ein bisschen auszukennen.
Auf der Vicki dann rechts und wieder links zurück auf der eigentlichen Tour auf der Ansbacher Straße. Immer geradeaus zum Bayrischen Platz. Hier rechts herum über die Grunewaldstraße hinweg in die Meraner Straße. Geradewegs zum schönen Rudolph-Wilde-Park. Ich habe hier einen Schlenker zum U-Bahnhof Rathaus Schöneberg samt Ententeich davor gemacht. Das ist – zumindest von außen – der wohl schönste Bahnhof Berlins. Wirklich zauberhaft.
Danach geht es ein bisschen durch den schönen Park. Das Wetter war herrlich. An der Prinzregentenstraße dann links. Ein Stück die Straße entlang bis zum Perelsplatz. Hier kann man einmal herumfahren. Man merkt, dass man langsam im beschaulichen Teil von Wilmersdorf angekommen ist – genauer gesagt in Friedenau.
Weiter südlich auf die Handjerystraße. Ab hier hat Wilmersdorf dann endgültig mein Herz gewonnen. Zwischen den ohnehin schon zauberhaften, restaurierten Altbauten standen dann immer mal wieder kleinere Stadtvillen und Gutshäuser. Sowas habe ich dann tatsächlich in Berlin noch nie gesehen. Mein Herz machte Sprünge.
Ich liebe es, wenn sich Berlin immer wieder von einer anderen Seite zeigt und für Überraschungen sorgt. Daher bin ich hier immer mal wieder „vom Weg abgekommen“. Ein Schlenker in die Schnackenburg- oder die Schmargendorfer Straße lohnen sich auf jeden Fall.
Weiter entlang der Handjerystraße bis zur Bundesallee. Ein kleiner Schlenker über den Friedrich-Wilhelm-Platz samt schöner Nathanael Kirche. Dann Richtung Westen. In der Bäckerei Wieslau Wiesbadener/Laubacher Straße habe ich einen Cappuccino in der Sonne mit Blick auf die schöne St. Marien Kirche genossen.
Über die Wetzlarer Straße ging es dann zum Breitenbach Platz. Ich hab hier einen Schlenker in die Binger Straße gemacht. Hier gibt es unzählige Villen zu bestaunen. Ich wollte jedoch zur parallel verlaufenden Schlangenbader Straße, da hier ja die berühumte Autobahnüberbauung mit Mehrfamilienhäusern steht. Zugegeben von außen betrachtet, sieht man davon jetzt nicht so viel. Außer eben die riesigen Hochhäuser. Ein Stück weiter auf der Radtour geht es durch eine Fußgängerunterführung und hier hört man dann schon das Rauschen der vorbeiziehenden Autos auf der Autobahn oben drüber. Gespenstisch und erschreckend. Wie kann man hier nur wohnen?
Ich ließ die Mietskasernen hinter mir und begab mich ins schöne Rheingauviertel samt Rüdesheimer Platz. Ich liebe diese Gegend.
Über den Heidelberger Platz ging es unter der Autobahn durch nach rechts auf die Detmolder Straße. Die Wohngegenden wurden dann langsam wieder eher so 60er/70er. Nach ein paar Schlenkern ging es durch den Volkspark Wilmersdorf und den Schoelerpark. Wirklich schön hier. Im Park-Kiosk in der Straße am Schoelerpark gibt’s Eis und man kann wunderbar draußen sitzen. Über die sehr beschauliche Wilhelmsaue geht es in den anderen Teil des Volksparkes samt Fennsee.
An der Barstraße rechts, geradewegs zum Fehrbelliner Platz. Auf dem Weg dorthin stehen wirklich pittoreske Häuser. Sehr zauberhaft. Hinter dem Fehrbelliner Platz geht es rechts in den Preußenpark. Die Thaiwiese dort ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr. Ich hab es bisher aber noch nicht dahin geschafft. Als Liebhaber der thailändischen Küche wurde es aber auch mal Zeit. Hier bereiten unzählige thailändische Frauen traditionelle Gerichte zu und verkaufen es. Bei Pad Thai in der Sonne habe ich mich auf die Wiese gesetzt (bringt euch eine Decke mit!) und in Erinnerungen an meinen Thailand-Urlaub geschwelgt. Es war gut voll hier und man konnte wunderbar das Treiben beobachten.
Nach dem Preußenpark ging es Richtung Güntzelstraße, die vor allem durch ihre Feinkostläden und Boutiquen bekannt ist. Über den Hohenzollernplatz und die Düsseldorfer Straße fuhr ich zum Olivaer Platz und zum Ludwigkirchplatz. Letzterer erinnerte mich sehr an den Akazienkiez in Schöneberg. In den zahlreichen Cafés am Platz saßen Himmel und Menschen – bei den gefühlt ersten Sonnenstrahlen des Jahres ja auch kein Wunder 🙂 Über die Fasanen- und Schaperstraße – vorbei an der zauberhaften Bar jeder Vernunft – ging es dann auch schon wieder zurück zum S-Bahnhof Zoo.
Wilmersdorf, du hast mich immer wieder überrascht. Schön war’s!
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Vera
Liebe Tine, Friedenau gehört zu Schöneberg. Auch, wenn wir Friedenauer ganz gerne als eigener Stadtteil gelten wollen. Friedenau wurde als Wohnort für gutgestellte Künstler und Intellektuelle entworfen und ist einer der dichtbesiedelten Stadtteile Berlins. Ich finde, auch einer der Schönsten! Ein näherer Blick lohnt sich.
Tine
Hi Vera, danke für die Aufklärung. Die Bezirksgrenzen verschwimmen ja manchmal und auf dieser Radtour durch Wilmersdorf hat sich ein Schlenker nach Friednau angeboten 🙂